Das Zimmer der Sklaven

Ace

"Dann hat er es mit Sicherheit gedacht, aber eben nicht gesagt!", meinte er mit entschlossener Miene.

Ren
"Dann hätte er es auch gefühlt und ich hätte es gespürt."

Ace

Er sah sie ein wenig verwirrt an.
"Du kannst Gedanken spüren?", fragte er verwundert.

Ren
"Gefühle."

Ace

"Ich rede aber von Gedanken, nicht von Gefühlen!", meinte er und glaubte insgeheim, dass er mit diesen Worten die kleine Diskussion gewonnen hatte.

Ren
"Aber wenn du etwas denkst, fühlst du es auch."

Ace

Er hielt sich den Kopf.
"Ähm... Lassen wir das Gespräch mein Schädel brummt schon langsam", sagte er seufzend.

Ren
"Du hast eben gehofft. Ivh nehme an, du wolltest die Diskussion beenden. Aber da du nicht mehr reden willst, kannst du auch aufräumen."

Ace

Er seufzte.
"Ich bin aber so erschöpft von der Reise hier her!", sagte er und ließ die Schultern entmutigt hängen.

Ren
Sie zog eine Augenbraue hoch.
"Sklaven ist es nicht gestattet, über Müdigkeit oder andere Sachen zu klagen. Sklaven haben ihre Arbeit immer ordentlich, schnell, unbemerkt und zufriedenstellend zu erfüllen. Andernfalls darf man den Sklaven 100 mal auspeitschen und ihn hungern lassen.", zittierte sie aus den Regeln der Sklaverei.

Ace

"Wir sind aber nicht im Mittelater! Hier werden wir sicherlich nicht so bestraft, wie damals mit Peitschenhieben!", sagte er.
Dann stellte er sich hin, verschränkte die Arme vor der Brust und meinte: "Außerdem bin ich ein Gott!"
Nachdem Ace dies gesagt hatte, wurde er plötzlich wieder von den Schmerzen in die Knie gezwungen und seufzte genervt auf.

Ren
"Das ist nicht aus dem Mittelalter. Das ist aus meiner Heimat. UNd du bist ein ziemlich mieser Gott, wenn du wegen jeder Kleinigkeit in die Knie gehst."

Ace

Wütend starrte er sie an und brüllte: "Du weißt ja gar nicht wie das schmerzt!"
Dann richtete er sich nach einer Weile wieder auf.
"Das kommt vielleicht aus deiner Heimat, aber hier ist das sicher nicht so!", meinte er knurrig.

Ren
"Ich weiß, wie Strafen schmerzen. Ich habe sie auch oft bekommen, bevor ich meinen Meister traf. Du solltest deine Fehler nicht wiederholen, sonst bist du ein schlechter Sklave. Jetzt räum bitte die Klassenzimmer auf."

Ace

"Vergiss es! Von so einer wie dir, lass ich mir doch keine Befehle erteilen!", knurrte er.
Er spürte wieder diese Schmerzen, zwang sich aber nun, nicht wieder zu Boden zu sinken.

Ren
"Der BEfehl ist nicht von mir, sondern von Micaiah. SIe sagte doch, du kannst dir deine Arbeit aussuchen. UNd ich soll mich um dich kümmern."

Ace

"Du hast mich beleidigt! Warum sollte ich da noch auf dich hören!?", fragte er wütend.

Ren
"Ich habe dich nicht beleidigt, nur die Wahrheit gesagt. Damit musst du leben. Kannst du nun bitte die AUfgabe erfüllen?"

Ace

"Nimm es zurück!", fauchte er.
"Mich hat das beleidigt!"

Ren
"Ich mag eine Sklavin sein, aber ich weiß, was du fühlst. Du scheinst eine Schwachstelle für Frauen zu haben. Wurdest du dafür bestraft?", fragte sie.

Ace

"Waaaaaaaaas?", fragte er langezogen.
Dann grinste er breit.
"Wenn du es genau wissen willst... Ich habe meine Fähigkeit genutzt um Frauen zu verführen und mich mit ihnen zu amüsieren. Außerdem gefiel den anderen Götter nicht nur das nicht, nein, sie hatten auch etwas dagegen, wenn ich eben ein bisschen mehr alkoholische Getränke zu mir nahm! Unglaublich, diese Spaßverderber!", sagte er.

Ren
"Es gibt Regeln. Man sollte sie beachten, oder es zumindest nicht übertreiben."
SIe war mit dem Fenster fertig und verschwand für eine Stunde. Dann kam sie wieder, legte das Putzzeug in den Schrank und legte sich auf ihr Bett.

Ace

Er hatte die ganze Zeit auf seinem Bett gesessen und überlegt. Natürlich hatte er nicht übertrieben! Die anderen Götter waren nur Spaßverderber! Sie haben übertrieben! Und nicht er!

Ren
"Klassenzimmer.", sagte sie nur.
In Gedanken war sie bei ihrem Meister. Er war nicht älter als sie selbst gewesen. Warum musste er sterben? Warum hatte sie ihn nicht retten können? Sie war nutzlos gewesen, eine schlechte Sklavin. Sie sah das letzte Mal in das Gesicht ihres Meisters. Vollkommen blutüberströmt, doch bis zum Ende hat er gelächelt.
Ren drehte sich zur Wand, Tränen liefen ihre Wangen runter.
Nach einer Weile stand sie auf.
"Komm "
Sie packte Ace wieder an der Hand und zog ihn mit sich.

Zum Versammlungssaal

Ace

Er musste wieder grinsen, als sie seine Hand packte und ließ sich von ihr ziehen.

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